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Der Himmel muss warten

Erscheinung

05 Sept. 2022

Verlag

Müry Salzmann

ISBN

978-3990142318

Cover Romandebüt "Der Himmel muss warten" von Sandra Reichert

Tauscht Depressionen gegen Hoffnung.

Berlin im Herbst 2019. Wegen mehrfachen Suizidversuchs landet Maria Parker in einer Klinik. Das Wichtigste in ihrem kargen Gepäck: der Wunsch, einen Menschen zu finden, mit dem sie gemeinsam aus dem Leben scheiden kann.


Es kommt anders. Die Lebensgeschichten der Menschen, die die junge Frau dort kennenlernt, berühren sie tief. Es wird immer unvorstellbarer, deren Tod zu verursachen. Dann setzt ihr wider Erwarten der plötzliche Suizid einer Leidensgenossin schwer zu. Allmählich bleibt Maria nur die Wahl, sich ihren Ängsten zu stellen … Sie ringt mit sich, wagt sich schließlich heran an die Gründe ihrer Krankheit, die sie längst verdrängt und vergessen hatte.


Mit Schmerzlust und Galgenhumor erzählt sich Maria Parker zurück in die Welt – gegen ihre Überzeugung, dass das Leben eine Zumutung ist.


Für das große Thema der Psyche und ihren Erkrankungen hat Sandra Reichert einen ganz eigenen Sound geschaffen. Frech, frei – vor allem von Pathos – und mit einem gerüttelt Maß an Selbstironie präsentiert sie ein außergewöhnlich starkes Romandebüt. Und mit Maria Parker einen Charakter, der sein Publikum mit offenem Mund zurücklässt, aus Verwunderung, aus Bewunderung.

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Stimmen zum Buch

Besprechungsdienst für öffentliche Bibliotheken:

Maria hasst das Leben, doch ihre Suizidversuche sind bislang alle gescheitert. In der Klinik in Brandenburg, in die ihr Arzt sie einweist, hofft sie auf eine*n Gleichgesinnten zu treffen, um sich gegenseitig aus dem Leben zu befördern. Es kommt natürlich ganz anders, aber auf die echt harte Tour. Maria trifft auf liebenswerte Menschen, an deren Tod sie keinesfalls mitwirken möchte. Doch diesen Menschen hat das Schicksal oder ihr eigenes Inneres bereits so zugesetzt, dass sie ohne fremde Hilfe Suizid begehen. (...) Faszinierender, frech-flapsiger Romanerstling, der (...) durch seine konsequente Radikalität überzeugt.

Armin Rösl, Vorstandsmitglied der Deutschen Depressionsliga DDL

Der erste Satz gilt als der wichtigste Satz eines Buches. Er entscheidet, ob man weiterliest, oder nicht. „Seit meinem dritten Selbstmordversuch kann ich sagen, dass zu sterben gar nicht so leicht ist.“ So lautet der erste Satz in „Der Himmel muss warten“ von Sandra Reichert. Er ist brutal direkt, er kann triggern, er kann verstören, er kann neugierig machen. Meine Empfehlung: Weiterlesen! Maria Parker, die Hauptfigur des Romans, landet mit Depression und anderen Dingen im Gepäck in einer Klinik. Eigentlich ist sie fertig mit dem Leben. Doch so, wie der erste Satz Schnickschnack direkt geschrieben ist, liest sich die ganze Geschichte von Parker auf den knapp 200 Seiten. Direkt und mit vielen Dialogen – weil es doch was Gutes ist, zu reden. Weil es überraschend und zugleich schön ist, in der Klinik andere Menschen kennenzulernen, die einen verstehen. Die, Achtung: ebenfalls verrückt und normal sind. Betroffene dürfte der eine oder andere Dialog mit anderen oder Selbstgespräche im Kopf an eigene Dialoge und innere Monologe erinnern. Auch deshalb, weil Sandra Reichert ohne Gedöns, ohne komplizierte, nicht verständliche Schachtelsätze schreibt. Gefühlvoll, interessant, nachvollziehbar, ehrlich, gut, frech und frei. Das Buch bietet Lesefreude und regt zugleich zum Nachdenken an. Es nimmt mit in den Kopf einer Betroffenen – und irgendwie auch in den eigenen Kopf. Der letzte Satz des Buches stammt aus einem Gesprächs, das sich Maria Parker im Kopf vorstellt: „Sie müssen sich beides werden: Schiff und Hafen.“ Ein Roman über und für das Thema der Psyche und ihren Erkrankungen. Triggerwarnung: Literatur über psychische Krankheiten werden immer Themen ansprechen, die nicht jede*r verkraften kann, denn schließlich handelt es sich um Dinge, die manchmal kaum zu verkraften sind. Deshalb sollte dieses Buch mit besonderer Achtsamkeit gelesen werden. Sorgen Sie für sich selbst.

Franzosenleser - Buchblogger24.de

Herzlichen Dank an die Autorin Sandra Reichert und den Müry Salzmann Verlag für das Rezensionsexemplar. Maria Parker ist des Lebens überdrüssig, sie möchte sterben. Und das ist gar nicht so leicht, wie sie festgestellt hat. Auch von ihrem Arzt kann sie keine Hilfe erwarten. Doch der schlägt ihr einen Deal vor: »Gehen Sie in diese Reha, bleiben Sie die vier Wochen dort. Und wenn Sie wiederkommen, gewinnen Sie mich dafür, Sie beim Suizid zu begleiten.« Der Himmel muss warten Seite 12 Na gut das ist nicht nur ein Deal, der Dialog geht weiter, als Maria ihn fragt: »Anderenfalls?« »Soforteinweisung und Medikamententherapie wegen akuter Selbstgefährdung.« Der Himmel muss warten Seite 12 Maria sieht ein, dass sie nicht ablehnen kann und erkennt die Chance. In der Klinik gibt es doch bestimmt Menschen, denen es genauso geht … Der Anfang des Romans ist ironisch, witzig, fast in einem sarkastischen Ton erzählt. Das zieht einen rein. Und langsam, ganz langsam, ohne dass sich die Sprache spürbar ändert, wandelt sich der Ton, wurde gefühlvoll, manchmal fast zärtlich und teils schwer. Tot. Für 72 Stunden legte sich die Glocke aus stummen Schreien schwer über die Klinik. Der Himmel muss warten Seite 48 Nachvollziehbar zeigt die Autorin die Vielschichtigkeit eines Klinikaufenthaltes. Von dem Auf und Ab der Emotionen war ich gefangen, als sie mich mit ihrer treffenden Wortwahl durch Traurigkeit, Hoffnung, Freude, Ausweglosigkeit, Einsamkeit und dem Gefühl des Verstandenseins führte. Widersprüchliche Empfindungen, eine Achterbahn der Gefühle, die Sandra Reichert kunstvoll in Szene setzt. Im Verlauf der Erzählung begegnen wir verschiedenen Charakteren. Allen voran der 17-jährige Jan, der nur noch kurz zu leben hat (aber warum ist er hier? Wir erfahren es zu gegebener Zeit). Eine Verbindung von besonderer Tiefe entdecken wir zudem zwischen Holger & Hakan und dann ist da noch Alex, dessen Schicksal mich ins Grübeln brachte, ob es wirklich diesen Platz in der Geschichte haben musste – ich finde im Nachhinein: Auf jeden Fall. Nicht zu vergessen, Julia. Sie wird uns als eine Seele beschrieben, die am eigenen Schicksal zerbricht. Dr. Grün ist der Chefarzt der Klinik – ein Mann, von dem ich mir wünschte, ihm in meinem eigenen Leben als Psychiater getroffen zu haben. Die facettenreichen Begegnungen mit Therapeuten, Sekretärinnen und Mitpatienten führten mich tief in die menschliche Psyche und ließen mich in die Höhen und Tiefen des Klinikalltags eintauchen. Die Figuren sind in wunderbar lebendiger Art und Weise gezeichnet und ließen mich nicht mehr los. Es ist schier unmöglich, sich ihnen zu entziehen, zu starke Emotionen riefen sie in mir hervor. Doch je nach der eigenen Seelenlage kann dies ganz unterschiedliche Empfindungen auslösen. Sandra Reichert präsentiert eine packende Schreibkunst, die einerseits präzise und andererseits leichtfüßig ist, ohne dabei jedoch die emotionalen Aspekte zu vernachlässigen. Mit ihren Worten vermag sie die tiefen Gedanken und Gefühle von Maria auf eine so authentische Weise einzufangen, dass man unweigerlich an Marias Entwicklung teilhat. Dabei bleibt die Autorin stets objektiv und vermeidet jeglichen Überschwang an Emotionalität oder ein zu mitleidiges Klangbild. Der Erzählstil beginnt mit einer Prise Ironie und charmantem Witz, doch mit zunehmender Handlung wird er ernster und gewinnt an Hoffnung. Was anfangs von Todeswünschen dominiert wurde, verwandelt sich am Ende in einen starken Lebenswillen. Inmitten all der Schwere und Dramatik wird dieses Buch somit zu einer Hommage ans Leben: Genieße es, du hast nur das Eine! Ihr ahnt es bestimmt schon: Ich gebe eine klare Leseempfehlung für dieses Buch ab.

Die gute Seite (dieguteseiteberlin.de)

Gruppensitzungen, Übungen, Dialoge, Begegnungen, Alltägliches werden geschildert: kurzweilig, präzise, fallbeispielhaft, monologisch – und sehr tröstlich. Denn wo über den Tod gesprochen wird, ist auch das Leben nicht weit: als Erinnerung, als Ziel, als Gedanke, als Tat, als Erfahrung, als Verlust, als Schmerz, als Glück. Wie der Roman für Maria Parker endet, soll hier nicht verraten werden. Aber er wird die Leser:innen finden, die Schmerz, Kraft, Trost, Heilung und Verzeihen kennen oder erwünschen und trägt damit seinen Teil dazu bei, Depressionen als geläufige Krankheit mit vielen, weil individuellen, Facetten Raum zu geben.

Wörter auf Papier (woerteraufpapier.de)

Vielschichtige Charaktere In der Klinik treffen wir auf unterschiedliche Menschen, unsympathische wie auch sehr liebenswerte. In vielen Gesprächen offenbaren sie sich, einige mehr, andere weniger und teilen Gedanken, Hoffnungen und Wünsche. Besonders berührt hat mich der todkranke Jan, der so tiefsinnig für sein junges Alter wirkt. Nicht lange, aber lange nachhallend ist sein Zusammentreffen mit Maria. "Du darfst müde sein, erschöpft, Trost benötigen und ihn dir holen, Pausen einlegen, doch bitte: Aufgeben ist keine Option. Auch du bist keine Insel." SEITE 124 Schön: Obwohl Der Himmel muss warten ein Roman ist, lassen sich die Ratschläge von Maria und ihren Mitmenschen auch wunderbar in die reale Welt mitnehmen. Ich habe mir einige Zitate notiert. Schwere Themen leicht verpackt Auffällig ist der Schreibstil, mit dem Sandra Reichert ihre Protagonistin Maria als Ich-Erzählerin auftreten lässt. Leicht – nicht seicht! – kommen die Sätze daher und Maria erstaunt mit einem trockenen, manchmal auch schwarzen Humor. "Seit meinem dritten Selbstmordversuch kann ich sagen, dass zu sterben gar nicht so leicht ist. Keine große Sache, sollte man meinen, schaffen es doch weltweit täglich 172.800 Menschen. Das ergibt pro Sekunde zwei." SEITE 14 Die Leichtigkeit und der immer wieder eingestreute Witz sorgen dafür, dass sich der Debütroman trotz schwerer Themen wie Depression, Suizid(gedanken) oder Angststörungen sehr gut lesen lässt. Offen und ehrlich Sehr gefallen hat mir, dass Sandra Reichert ganz offen und direkt über psychische Krankheiten schreibt. Sie verschleiert nichts und lässt uns an den Schicksalen der Menschen in der Klinik und ihren Gedanken teilhaben. Die Protagonistin Maria wirkt dabei sehr authentisch, mal fröhlich, albern und voller Freude, mal im wahrsten Sinne des Wortes lebensmüde. Ihre unterschiedlichen Stimmungen konnte ich gut nachvollziehen. Allerdings – und das ist der einzige kleine Wermutstropfen – gab es zum Ende eine Szene, in der mich ihr Verhalten irritiert, wenn nicht sogar schockiert hat. Als Metapher zwar erkennbar, hat sie mich dennoch zwiegespalten zurückgelassen. Depression ist eine Krankheit Insgesamt ist Der Himmel muss warten eine gelungene Auseinandersetzung mit dem Thema Depression. Tiefgründig und mit viel Einfühlungsvermögen bringt uns Sandra Reichert diese Krankheit näher. Man sucht sich die Depression nicht aus, sie kommt einfach ungefragt. "Niemand wählt die Depression. Das ist keine Entscheidung. Diese Krankheit gaukelt ihren Wirten Ausweglosigkeit vor. Dabei lehrt sie Verhaltensmuster, die einzig zum Schaden gereichen, während sie selbst sich davon nährt. Es gilt, sich davon zu befreien." SEITE 169 Umso wichtiger sind solche Bücher, die das Thema auch nicht-betroffenen Menschen nahebringen. Der Himmel muss warten zeigt auf, wie sprunghaft die eigenen Emotionen sind, wenn die Krankheit einen fest im Griff hat. Fazit Mit Leichtigkeit, Empathie und einer direkten, teils auch sehr (schwarz-)humorigen Art schreibt Sandra Reichert in Der Himmel muss warten über das wichtige Thema psychische Erkrankung. Ein authentischer Debütroman, den ich euch gerne ans Herz lege

Was für ein großartiges Buch!  Das Cover ist einfach nur schön gestaltet und passt zum Inhalt hervorragend. Von dem Verlag müry salzmann und der Autorin Sandra Reichert hatte ich bislang noch nichts gehört, aber sie schafft es auf eine ungewöhnliche Art und Weise, dieses Thema für eine breite Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Da ich selbst davon betroffen und auch sensibilisiert bin, weiß ich, wie schwer es ist, dieses Thema auf diese Art und Weise auch mit Humor zu vermitteln. Und dieser Humor ist klasse und macht das Ganze noch authentischer, denn trotz der Schwere des Themas gibt es nicht nur 'dunkle Phasen', sondern eben auch Lichtblicke, in denen man eben auch Humor hat und Lachen kann. Das zeigen auch die Prominenten, die sich schon damit geoutet haben, wie Thorsten Sträter, Kurt Krömer etc.   Teilweise ist der Inhalt schon sehr bewegend, weshalb ich es nur Menschen empfehlen würde, die einigermaßen stabil sind und dies verkraften können, denn wenn man einigermaßen sensibel ist, nehmen einen diese Schicksale schon mit.    Insgesamt ist es aber ein tolles Buch zum Nochmal-Lesen (und so findet es auch einen Stammplatz in meiner Bibliothek), verschenken oder einfach als Empfehlung für Betroffene und deren Angehörige, da man in Romanform vermittelt bekommt, was diese Krankheit(en) ausmachen und wie sich die Betroffenen fühlen, ohne dass man ihnen äußerlich etwas ansieht.

Berührend und authentisch

Gestützt mit einer Vielfalt unterschiedlichster Charaktere zeigt die Autorin ganz klar auf, dass niemand vor einer psychischen Erkrankung gefeit ist. Sie fängt die einzigartige Atmosphäre in der Klinik ein und paart dies gekonnt mit einer gewissen Portion Humor und Tiefgründigkeit, dass sowohl Figuren als auch Inhalt authentisch und vielschichtig erscheinen und obendrein somit die Schwere aus dem Thema genommen wird. Sie regt an zu einer ehrlichen Auseinandersetzung mit dem Lebenssinn, mit Lebenskrisen und Einstellungen. 

Fazit: Eine absolute Empfehlung meinerseits!

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